Treffen sich ein Informatiker, eine Montessori-Lehrerin und ein Produktdesigner. Was sich nach dem Anfang eines schlechten Witzes anhört, war der Start für eines der innovativsten Produkte in der derzeitigen Windelfrei Branche. Lena und Ignaz praktizieren Windelfrei bei ihrem ersten Kind und erzählen ihrem Freund Julian von ihren Erfahrungen – die Geburtsstunde des Easypisis. Im Interview sprechen die Gründer von Easypisi über ihr Abhaltetöpfchen, sie verraten, wie hart der Windelfreimarkt ist und ob sie noch weitere Abhalteprodukte planen.
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Die drei Easypisi-Gründer Ignaz, Lena und Julian im Interview
Wer steht hinter der Marke Easypisi? Stellt euch bitte kurz vor.
Ignaz: “Ich bin eigentlich IT-Trainer und Programmierer. Bis vor wenigen Jahren hatte ich weder mit Töpfchen noch mit dem Verkauf von irgendetwas anderem zu tun. Aber nach der Geburt meines ersten Sohnes haben wir Windelfrei ausprobiert. Beim Abhalten mit dem Töpfchen ging leider ständig etwas daneben und ich habe mich gewundert, warum es keine besseren Abhalte-Töpfchen gibt. Meine Frau Lena hat dann diverse Schutzschilde gebastelt…”
Lena: “Ich bin Montessori-Lehrerin, also in gewisser Weise auch Bastel-Profi. Außerdem mache ich eine Ausbildung zur Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeutin. Seit der Geburt unseres ersten Kindes befinde ich mich in Elternzeit. Mittlerweile haben wir noch einen zweiten Sohn.”
Julian: “Als Produktdesigner hatte ich schon immer den Drang, Gegenstände um mich herum zu verbessern. Zunächst nur im Agenturumfeld, später dann in der Selbständigkeit und zuletzt bei Easypisi.”

Wie seid ihr zu Windelfrei gekommen?
Lena: “Eine gute Freundin hat mit ihren drei Kindern erfolgreich Windelfrei praktiziert. Sie hat es mir ans Herz gelegt und zusätzlich gute Lektüre dazu empfohlen. Da es mir wichtig ist, bedürfnisorientiert auf meine Kinder einzugehen und ich immer offen für Neues bin, wollte ich das unbedingt ausprobieren. Zum Glück konnte ich auch meinen Mann davon überzeugen, der die ersten zwei Monate nach der Geburt viel übernommen hat, während ich im Wochenbett war.”
Ignaz: “Ich habe ehrlich gesagt nicht geglaubt, dass das funktioniert, aber habe mich darauf eingelassen. Als ich dann gemerkt habe, dass wir tatsächlich weniger Windeln wechseln müssen, war ich schnell überzeugt. Natürlich kostet es auch viel Zeit und manchmal ist es frustrierend, aber es hat sich definitiv gelohnt.”
Julian: “Ignaz hat mir auf einer Kinderparty vom Thema Abhalten erzählt und mich gefragt, ob man da nicht etwas tun könne. Es gäbe da nämlich noch kein richtiges Produkt. Danach war mir klar, dass ich mehr über Windelfrei wissen will.”
Und dann kam die Idee zu eurem Easypisi. Welchen Vorteil hat es gegenüber herkömmlichen Asiatöpfchen?

Ignaz: “Zum einen ist es etwas größer als die meisten Asiatöpfchen. Der größte Vorteil ist aber die sogenannte Pipi-Wand, die zwischen die Beine des Kindes passt. Sie verhindert, dass darüber hinaus gepinkelt wird.”
Julian “Auch Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Punkt. Wir wollen Easypisi vom Anfang bis zum Ende denken: Wir verwenden nur recyceltes Material und verarbeiten es nur in Deutschland, um lange Wege zu vermeiden.”
Lena: “Es ist das erste Töpfchen, mit dem ich mich getraut habe, nachts im Bett abzuhalten, weil sicher nichts daneben geht.”
Von der Idee bis zum fertigen Töpfchen – wie war der Prozess?
Ignaz: “Natürlich haben wir es uns einfacher vorgestellt, als es letztendlich war, also ich zumindest. Nachdem ich mit Lena die Idee hatte, habe ich mit meinem Kumpel Julian gesprochen, denn er kennt sich mit Produktdesign aus und ist immer offen für neue Abenteuer. Er hat dann erstmal angefangen diverse Prototypen mit dem 3D-Drucker zu erstellen und wir haben sie zu Hause ausgiebig getestet.”
Lena: “Leider waren die Töpfchen aus dem 3D-Drucker nicht sehr stabil. Als ich eines mit heißem Wasser auswaschen wollte, ist der Kunststoff ein wenig geschmolzen… Trotzdem war jeder Prototyp schon besser als alles, was wir davor hatten.”
Julian: “Selbst als der Prototyp fertig war, gab es noch Farbe, Material und Verarbeitung zu bestimmen. Und auch da mussten wir eng mit dem Hersteller zusammenarbeiten, um die Qualität zu erreichen, die wir wollten. Das Schönste war dann, das erste fertige Easypisi aus dem Karton zu holen.”
Wie ist der Windelfreimarkt als Hersteller?
Ignaz: “Viel zu klein! Für uns als Verkäufer ist es vermutlich gut, dass die Konkurrenz sehr überschaubar ist, aber ich finde es schade, dass so viele Leute noch nie von Windelfrei gehört haben. Entsprechend schwierig ist es natürlich, seine Produkte unter das Volk zu bringen, weil die meisten erstmal verstehen müssen, worum es überhaupt geht.”
Julian: “Wir finden den Markt eigentlich ganz freundlich. Denn momentan sind wir ja die einzigen mit dem neuen Ansatz. Für die anderen scheint Innovation noch nicht so wichtig zu sein.”
Habt ihr weitere Abhalteprodukte geplant, was sind eure Pläne für die nahe Zukunft?
Julian: “Im Herbst verlagern wir unsere Produktion nach Bayern, um noch lokaler zu sein. Außerdem möchten wir im europäischen Ausland bekannter werden, denn dort ist das Abhalten auch schon ein Thema. Und im kommenden Jahr werden wir das Sortiment zudem noch erweitern, um z.B. auch älteren Kindern zu helfen, selbstständig auf die Toilette zu gehen.”
Eure persönlichen Abhaltetipps?
Lena: “Signallaute wie Pspsps und Kakaka, sowie sanftes Pusten auf den Kopf, haben bei uns die Ausscheidungskommunikation von Geburt an erleichtert.”
Ignaz: “Nicht aufgeben! Wir hatten bei beiden Kindern Phasen, in denen sie wochenlang gestreikt haben. Irgendwann haben sie dann wieder mitgemacht.”

Und zum Schluss ergänzt bitte: “Windelfrei ist…”
Lena: “Viel Zeitaufwand am Anfang, aber langfristig eine große Erleichterung.”
Ignaz: “Unser Beitrag zur Müllvermeidung und ein super Unterarmtraining 😉.”
Julian: “Ein tolles Thema, das noch mehr Menschen kennenlernen sollten!”
Alle Infos zum neuen innovativen Abhaltetöpfchen findet ihr auf der Website von Easypisi. Einen Einblick hinter die Kulissen und das Neueste gibt es auch auf dem offiziellen Easypisi-Account auf Instagram.