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Warum der Begriff Windelfrei problematisch ist

Windelfrei, Natürliche Säuglingspflege, Ausscheidungskommunikation, Töpfchenteamwork, Topffit,… es gibt viele Namen für das Abhalten, für das Angebot, sein Baby frei ausscheiden zu lassen. Und keiner dieser Begriffe trifft den Nagel auch nur annähernd auf den Kopf.

Windelfrei – ein engstirniger Begriff

Windelfrei ist der bekannteste Begriff von allen, aber verwirrt (völlig zu Recht) vor allem Neulinge: Frei von Windeln? Nein, Windelfrei ist lediglich die Freiheit, nicht in die Windel machen zu müssen. Aber ob Wegwerfwindel , Stoffwindeln, irgendein Backup oder auch gar keines, das ist jeder Familie sich selbst überlassen. Windelfrei ist individuell und so bunt wie das Leben.

Warum auch die anderen Begriffe nicht besser sind

Wie sieht es dann aber mit Begriffen wie Topffit oder Töpfchenteamwork aus? Auch hier finde ich persönlich, dass diese ein falsches Bild vermitteln können. Denn Windelfrei ist auch ganz ohne Töpfchen möglich. Das Abhalten lässt sich nicht auf ein Abhaltegefäß oder einen -ort festmachen. Auch hier muss jeder seinen eigenen Weg finden. Viele Familien halten ihr Baby über Toilette, Dusche, Badewanne, Waschbecken, etc. ab. Abhaltetöpfchen können Erleichterung und Flexiblität verschaffen, aber es geht auch ganz ohne.

Unschickt übersetzt

Im englischen Sprachgebrauch ist Eliminiation communication gebräuchlich und sehr bekannt. Übersetzt man diesen Begriff aber ins Deutsche, also mit Ausscheidungskommunikation, hört sich das doch ein wenig gewöhnungsbedürftig an. Eigentlich träfe es das Ganze damit ganz gut (Stichwort „Kommunikation aus Liebe“) – hört sich aber nun mal nicht wirklich schick an, sind wir ehrlich.

Was aber dann verwenden? Einfach nur den Begriff Abhalten? Meiner Meinung nach ist dieser nicht weniger schwierig. Denn wovon hält man sein Baby denn nun ab? Auch diese Definition kann ein völlig falsches Bild vermitteln.

Bei Windelfrei ist nicht entscheidend, was ein Baby trägt oder nicht trägt.
Bei Windelfrei ist nicht entscheidend, was ein Baby trägt oder nicht trägt.

Braucht es einen Namen?

An dieser Stelle könnte man jetzt vorsichtig die Frage stellen, ob es denn überhaupt einen Begriff braucht. Ob es nicht einfach darauf ankommt, seinem Baby ein solches Angebot überhaupt zu machen – ganz gleich, wie man es nennt. Meine Antwort: Im Prinzip ja. Aber wie viele Menschen sind von Windelfrei abgeschreckt nur aufgrund des Namens? Wegen dem vermeintlichen Druck, der sich hinter dieser Bezeichnung versteckt, dem falschen Bild, welches dieser Begriff suggeriert?

Sprache ist so mächtig.

Hattet ihr zu Beginn auch ein falsches Bild von Windelfrei aufgrund des Namens? Wie sagt ihr dazu und welcher Begriff passt eurer Meinung nach am besten? Verratet es gerne in den Kommentaren hier unten.

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